Prolog
Wir befinden uns in einer stürmischen Septembernacht im Jahr 2012. Die Mitarbeiter des Flughafens Keflaviks öffnen nach langer Wartezeit endlich die Glastüren zum Vorfeld, auf welchem ich gleich versuchen werde gegen 10 Knoten Wind anzukämpfen. Auf der Gangway drehe ich mich ein letztes Mal um und blicke auf zwei eindrucksvolle Wochen Island zurück. Eines Tages, da bin ich mir sicher, werde ich wortwörtlich wieder hier landen.

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Mit dem mehr als holprigen Start unserer Maschine war die Bahn aber erst einmal frei für Kanye West und Justin Bieber. Beide nutzen die Zeit bis zu meiner Wiederkehr, um im Land von Feuer und Eis ihre Musikvideos zu drehen. Dass hierdurch die Ströme amerikanischer Touristen deutlicher anstiegen als die Flusspegel bei der Eruption des Eyjafjallajökulls 2010, bleibt wie immer nur eine kleine Randnotiz.

Landmannalaugar – Zeiss Batis 135 mm 2,8

Sechs Jahre später erlebte Island den schlechtesten Sommer seit 100 Jahren, während Deutschland sich so anfühlte wie das Innere eines Vulkans. Es war wirklich Zeit auszubrechen und der Hitze zu entfliehen.

Hverir

Da einer meiner besten Freunde vor kurzem seinen Wohnsitz nach Reykjavik verlegt hatte und die Hochlandtauglichkeit seines neuen SUVs (Nissan Patrol aus dem Jahre 2006) unter ärztlicher Aufsicht testen wollte, buchte ich spontan einen Flug gen Norden und fand mich kurze Zeit später am Check-In-Schalter des Hamburger Flughafens wieder. Zu einem Stromausfall kam es an diesem Tag glücklicherweise nicht und so winkte ich noch einmal den Wespen zu, die wie kleine Kamikazebomber gegen das Flugzeugfenster krachten, bevor die Turbinen der Eurowings-Maschine mich in meinen Sitz drückten und sich der nächtliche Schleier langsam über Deutschland ausbreitete.

Kerlingarfjöll

Was folgte war eine kühle und somit die erste erholsame Nacht in Wochen, sodass ich mich gedanklich schon auf meinen Umzug in das friedlichste Land der Erde vorbereitete. Der Schwefelgeschmack im warmen Wasser am nächsten Morgen beendete meine Auswanderungspläne jedoch schneller als Südkorea Deutschlands Träume von der Titelverteidigung.
Nach dem Frühstück verstauten wir unser Gepäck im Kofferraum, legten einen kurzen Boxenstopp im nah gelegenen Supermarkt ein und bevor wir es bemerkten, hatten wir die Hauptstadt bereits hinter uns gelassen.

Reiseroute:

Tag 1 | Kerlingarfjöll
Über die F35, die offiziell nicht mehr als Hochlandpiste geführt wird, erreichten wir einige Stunden später unser erstes Ziel: Kerlingarfjöll.
Wer im Hochsommer nach Island reist, sollten diesem Ort unbedingt einen Besuch abstatten. Es ist faszinierend über die Hügel und durch die Schluchten des ehemaligen Sommerskigebiets zu wandern. Überall raucht und dampft es und im Gegensatz zu einer Berliner Shisha-Bar ist man hier nach 18 Uhr praktisch für sich alleine. Wer nicht von einer französischen Seniorengruppe ausgelacht werden will, sollte dementsprechend bis zur Dämmerung warten, bevor er Selfies mit seiner “The adventure begins”-Tasse aufnimmt.

Kerlingarfjöll

Der Sonnenuntergang an diesem Abend zog alle farblichen Register und beglückte uns zudem mit einem Regenbogen in doppelter Ausführung. Wären 14-jährige amerikanische Mädchen vor Ort gewesen, hätte sie in diesem Augenblick wohl lauter “#goals” geschrien als jeder spanische Fußballkommentator bei einem Champions League-Tor von Real Madrid.
Der einzige Wermutstropfen zeigte sich am nächsten Morgen am Duschkopf, als das Wasser partout nicht warm werden wollte. In diesem Moment fiel mir ein, dass es in der Nähe des Campingplatzes eine kleine heiße Quelle gibt, die direkt an einen Fluss angrenzt. Dieser Gedanke hielt mich zumindest ein bisschen warm, während das eiskalte Schmelzwasser auf mich einprasselte.

Kerlingarfjöll – Zeiss Batis 135 mm 2,8

Tag 2 | Hveravellir / Grafarkirkja
Von Kverlingarfjöll ging es weiter Richtung Norden. Als wir die heißen Quellen von Hveravellir erreichten, regnete es bereits in Strömen. Dies hinderte uns keinesfalls daran in die Badehosen zu schlüpfen und leicht unterkühlt in das angenehm warme Wasser einzutauchen.
Bevor wir unseren Weg zur Küste fortsetzen konnten, mussten wir uns leider erneut dem Regen stellen. Manche Dinge lassen sich wohl nicht so einfach aussitzen. Hierzu gehören neben Instagram-Tangas definitiv auch das isländische Wetter.
Gegen Abend erkundeten wir die älteste Kirche Islands (Grafarkirkja) vom Boden und aus der Luft, bevor wir uns auf die Suche nach einem Campingplatz begaben.

Grafarkirkja

Tag 3 | Fosslaug / Aldeyjarfoss / Goðafoss / Mývatn
Der nächste Morgen begann wie der Vortag mit einer heißen Quelle (Fosslaug), die direkt an einem Fluss gelegen und nach einem kurzen Spaziergang zu erreichen ist. Von hier aus ging es weiter zum Leuchtturm Svalbarðseyri, dessen tief orangene Fassade jedem aktuellen Lifestyle-Traveller-Preset das Wasser reichen kann. Apropos Wasser: Über das Aldeyjarfoss und Goðafoss (welches mit Reisebussen belagert war) führte unser Weg schließlich zum Mývatn (Mückensee). Nicht weit von hier befindet sich das Hverir, ein geothermales Feld mit heißen, blubbernden Quellen in den unterschiedlichsten Farben. Hier kann man, gutes Schuhwerk vorausgesetzt, seine Kreise ziehen und das bunte Spektakel aus nächster Nähe beobachten.
Nach einem kurzen Abstecher zur Grjótagjá, die vielen GoT-Fans ein Begriff sein dürfte, ging es weiter zum Vulkankrater Hverfjall, auf dessen Caldera wir den Sonnenuntergang bestaunten.

Hverir

Tag 4 | Askja
Aufgrund des überraschend guten Wetterberichtes entschieden wir uns am nächsten Morgen auf die F905 abzubiegen und Askja anzusteuern. Hier erwarteten uns, neben einigen kleinen Furten, auch zwei tiefere Flüsse. Zum Glück bestand unser Auto seine Flusspferdchenprüfung mit Bravour.
In der Nähe des Campingplatzes wurden wir von einem isländischen Ranger gestoppt, der uns im Nationalpark begrüßte und mit Kartenmaterial und Informationen versorgte. Bevor wir unser Zelt aufschlugen, wollten wir erst das in den Jahren 2014 und 2015 neu entstandene riesige Lavafeld Holuhraun auskundschaften.
Der zweite Tagesausflug brachte uns dann zum Öskjuvatn und dem Vulkankrater Víti, in dessen warmem See einer von uns beiden seine Bahnen zog.
Allzu gerne hätten wir am Abend in der Hütte bei Askja gekocht. Diese war aber bis zum Anschlag mit dem outdoorunerfahrenen Großstadt-Adel gefüllt. Und so wurden der zeltende Pöbel aus Platzmangel vor die Tür gesetzt, wo der eisige Wind fast das (Tomaten)Mark in unseren Tellern gefrieren ließ.

Askja – Öskjuvatn und der Vulkankrater Víti

Tag 5 | Laugarvallardalur / Litlanesfoss / Borgarfjörður Eystri
Um wieder aufzutauen, verließen wir Askja am Folgetag und fanden nach einiger Zeit den heißen Wasserfall im Laugarvalladalur-Tal. Frisch “geduscht” steuerten wir als Nächstes das Litlanesfoss und anschließend die Ostküste an, wo wir die Nacht in einem kleinen Fischerdorf mit dem Namen Borgarfjörður Eystri verbrachten.

Stórurð – Zeiss Batis 135 mm 2,8

Tag 6 | Borgarfjörður Eystri / Eskifjorður / Stokksnes 
Dieser Ort ist unter anderem bekannt für Borgarfjarðarhöfn, einem Vogelbeobachtungsgebiet, wo es in den Sommermonaten von Pappageientauchern nur so wimmelt. Die kleinen, tollpatschigen, aber irgendwie auch knuffigen Vögel zieren nicht nur die kleine Halbinsel, sondern als Stofftiere auch viele Schaufenster in Reykjavik. Der zweite Stop an diesem Tag war eine Wanderung mit dem Ziel Stórurð. Wir begnügten uns damit einen der Berge zu erklimmen, von welchem man das große Fjord überblicken konnte. Der Ausblick von hier oben war wirklich phänomenal und zeigte wieder einmal, dass es abseits der bekannten Wege noch so viel zu entdecken gibt.

Stokksnes – Viking village

Einige Stunden später ließen wir im Schwimmbad von Eskifjorður sowohl unsere Beine als auch unsere Seele baumeln, bevor uns die Ringstraße wieder in ihren Bann zog und bis zum heutigen Tagesziel Stokksnes nicht mehr losließ. Vor Ort angekommen schlugen wir direkt neben dem zugehörigen Café unser Zelt auf. In der Gebühr für den “Campingplatz” war zugleich die Durchfahrt zum eigentlichen Gelände enthalten (Einzelpreis pro Person normalerweise 800 ISK), was das eher ungemütliche Parkplatzambiente verschmerzen ließ.

Anmerkung der Redaktion: Campen am Strand in Stokksnes ist nicht mehr gestattet.

Stokksnes

Die hinter uns gelegene Bergkette war leider in dichte Wolken gehüllt, was sich auch am nächsten Tag nicht ändern sollte. Trotzdem würde ich diesen Ort immer wieder auf meiste Bucket-Liste setzen. Angrenzend an das Café kann man noch die Filmkulisse eines Vikingerdorfes besuchen. Der zugehörige Film wurde leider nie gedreht, was man von Fifty Shades of Grey 2 leider nicht behaupten kann.

Borgarfjörður Eystri – Zeiss Batis 135 mm 2,8

Tag 6 | Skaftafell
Zwischen Stokksnes und Skaftawell liegt der Jökulsárlón, der wohl bekannteste Gletschersee Islands. Von hier aus treiben größere und kleinere Eisberge ins offene Meer hinaus. Einige werden auf dem angrenzenden Diamond Beach an Land gespült, wo sie jeden Tag für neue, spannende Fotomotive sorgen.
Den restlichen Tag verbrachten wir mit Wanderungen im Nationalpark Skaftafell. Der zugehörige Campingplatz dürfte der größte sein, den ich bis dato in Island gesehen habe. Wer nicht viel Zeit hat, sollte hier zumindest dem Svartifoss einen Besuch abstatten, bevor er oder sie die Weiterreise antritt.

Jökulsarlon – Zeiss Batis 135 mm 2,8

Tag 7 | Fjaðrárgljúfur / Landmannalaugur
Etwa acht Kilometer westlich von Kirkjubæjarklaustur gelegen befindet sich der faszinierende Canyon Fjaðrárgljúfur. Durfte man hier früher noch frei herumlaufen, sind die Wege nun eingezäunt und mit rutschfesten Netzen ausgelegt.
Nach diesem morgendlichen Spaziergang ging es mit dem Auto weiter nach Landmannalaugur. Der Weg dorthin war definitiv ein Abenteuer für sich, da dieser gefühlt alle 50 Meter von einem Fluss unterbrochen wird. Leider bewahrheitete sich der Wetterbericht und noch bevor wir den Campingplatz von Landmannalaugur erreichten, hatten dunkle Wolken uns eingeholt und was folgte, war ein bis zum späten Abend anhaltender Regen. Glücklicherweise gibt es direkt vor Ort eine heiße Quelle, in welcher wir den regnerischen Nachmittag an uns vorbeiziehen ließen.

Fjaðrárgljúfur

Tag 8 | Háifoss / Dyrhólaey Lighthouse
An unserem letzten Morgen weckte uns die Sonne und voller Tatendrang bestiegen wir den Bláhnúkur, was wahrscheinlich mein persönliches Highlight auf er gesamten Reise war. Auf der Spitze des fast 1000 Meter hohen Vulkans erwartet uns ein spektakuläres 360°-Panorama mit einem Farbenmeer aus buntem Vulkangestein.
Nachdem wir anschließend unser Lager zum letzten Mal abgebaut hatten, traten wir die Weitereise zum tiefblauen Kratersee Bláhylur und zum 122 Meter hohen Háifoss an. Die Zufahrtsstraße zum Wasserfall besteht zu 90 % aus Schlaglöchern, sodass man hier kräftig durchgeschüttelt wird. Die Aussicht ist dafür überwältigend, sodass man diese Strapazen unbedingt in Kauf nehmen sollte.

Háifoss und Granni

Der vorletzte Punkt auf unserer Liste war der Leuchtturm von Dyrhólaey. Hier gibt es zwar gelegentlich auch Puffins zu sehen, viel häufiger sind aber Instagram-Husbands mit Anhang, welche mit Herschel-Rucksäcken, umgedrehten Baseballcaps und Kameras in der Hand vor dem endlos langen schwarzen Strand versucht Justin Bieber oder ihren Social-Media-Idolen nachzueifern.

Bláhylur

Die Temperaturen erreichten an diesem Tag die 15 Grad-Marke und so fiel es schwer sich wieder auf den Rückweg aufzumachen. Es folgte ein letzter Stopp am Skogafoss, das zu später Stunde einem Festivalgelände glich – Zelte und leuchtende Armbänder soweit das Auge reichte inklusive. Die Abendsonne begleitete uns von hier bis nach Reykjavik und mit ihrem Untergang endete auch unsere Reise.

Skogafoss – Zeiss Batis 135 mm 2,8

Zeiss Batis 135 mm 2,8
Mit im Gepäck hatte ich neben Handschuhen, meiner Daunenjacke und den langen Unterhosen auch das ZEISS Batis 135 mm 2,8, welches mir freundlicherweise für die Reise zur Verfügung gestellt wurde.
Das Objektiv ist mit einer maximalen Offenblende von 2,8 zwar weniger lichtstark als beispielsweise das Sigma 135 mm 1,8. Dafür wiegt es mit 614g aber gerade einmal die Hälfte, was insbesondere auf Wanderungen von großer Bedeutung ist – denn nicht nur für Rauschgifthändler zählt jedes Gramm.
In Zusammenspiel mit dem objektiveigenen Bildstabilisator und dem Stabilisierungssystem in den Sony-Kameras ist eine Blende von 2,8 aber auch bei schlechten Lichtverhältnissen mehr als ausreichend. Die Objektive der Batis-Reihe sind darüber hinaus sehr gut staub- und spritzwassergeschützt, was man von der A7R3 leider nicht behaupten kann.

Kerlingarfjöll – Zeiss Batis 135 mm 2,8

Entscheidet man sich für den manuellen Fokus (beispielsweise bei Aufnahmen des Sternenhimmels) wird das kleine OLED-Display aktiviert, welches einem die Schärfentiefe und Fokusdistanz anzeigt. Da auf den Autofokus des Objektivs während meiner Zeit in Island immer Verlass war, bekam ich das Display leider nur beim Einschalten der Kamera zu Gesicht.
Viel entscheidender als die Optik Äußerlichkeiten sind natürlich die inneren Werte und hier hat mich die Abbildungsqualität des Objektivs so sehr beeindruckt, dass ich es nur selten von der Kamera abgeschraubt habe.
Diese Qualität hat aber auch ihren Preis. Für die UVP von 1699 Euro erhält man jedoch ein ausgezeichnetes Objektiv, das insbesondere auf Reisen und beim Wandern einen idealen Wegbegleiter darstellt.

Anmerkung: Die mit dem Objektiv entstandenen Bilder sind in diesem Blogbeitrag zur Veranschaulichung als solche gekennzeichnet.

Landmannalaugar – Zeiss Batis 135 mm 2,8

Fahrzeug:
Natürlich hat nicht jeder Freunde, die in der isländischen Hauptstadt leben und so stellt sich für die meisten Islandreisenden irgendwann die Frage nach dem richtigen Transportmittel.
2012 erkundigte ich das Hochland und Teile der Ringstraße mit einem Buspass, was erstaunlich gut funktionierte, und die Kosten überschaubar hielt – einen aber in der Auswahl der Reiseziele sowie im Zeitmanagement gelegentlich etwas einschränkte.

Kerlingarfjöll

Für viele mag der Gedanke mit einem Camper durch Island zu fahren und wie einst Théo Gosselin nackt auf dessen Dach zu stehen, um von hier die Sterne und Nordlichter zu beobachten, die verlockendere Alternative sein. Wer aber einmal die astronomischen Preislisten während der Hochsaison studiert hat (und nicht in einer großen Gruppe unterwegs ist), wird sich von dieser Idee wesentlich schneller verabschieden als Mesut Özil aus der Nationalmannschaft.
Sollte man nur wenig Zeit zur Verfügung habe, lohnt es sich definitiv auf ein Auto zurückzugreifen. Für die Ringstraße und die weniger anspruchsvollen Schotterpisten reicht übrigens ein kleines Fahrzeug aus (VW Polo etc.). Wer plant auch das Hochland zu erkunden und seine Fahrt sorgfältig plant (richtige Strecke, Wasserstand), muss nicht gleich für teures Geld einen Defender mit Schnorchel mieten (#superinstagramable), sondern kann auch mit einem Dacia Duster in die vielen Furten abtauchen, ohne gleich dabei baden zu gehen. Alternativ lässt man das Auto zu gegebenem Zeitpunkt einfach stehen und greift für die anspruchsvollen Strecken auf den Hochlandbus zurück.

Landmannalaugar

Unterkünfte:
Auch die Preise für Unterkünfte, vorausgesetzt sie sind überhaupt noch verfügbar, bewegen sich jenseits von Gut und Böse und stellen in meinen Augen keine wirkliche Alternative zu Zelt, Isomatte und Schlafsack dar. Aber Achtung: Die isländischen Nächte können mitunter sehr kalt und windig werden (insbesondere im Hochland), sodass der Sommer-/Festivalschlafsack lieber zuhause bleiben sollte. Die meisten Campingplätze kosten pro Person zwischen 15 – 20 Euro und viele besitzen auch eine überdachte Kochmöglichkeit mit Herdplatten. Wer plant im Hochland zu übernachten, sollte auf das Mitführen eines Gaskochers allerdings nicht verzichten. Eine warme Dusche ist auf vielen Campingplätzen übrigens nicht im Preis inbegriffen. 

Kerlingarfjöll – Zeiss Batis 135 mm 2,8

Schwimmbäder und heiße Quellen:
Viel schöner als jede Campingdusche sind bekanntlich eh die vielen, über das ganze Land verteilte, zumeist kostenlos zugänglichen heißen Quellen. Es empfiehlt sich vor und während der Reise einen Blick auf die Seite hotpoticeland.com zu werfen. Eine gute Alternative, insbesondere an Regentagen, ist der Ausflug in eines der lokalen Schwimmbäder, deren Wassertemperatur in den meisten Becken die eigene Körpertemperatur deutlich übersteigt. Interessanterweise trifft man hier selten auf Touristen, ganz im Gegensatz zur blauen Lagune oder in den Myvatn Nature Baths.

Diamond Beach – Zeiss Batis 135 mm 2,8

Der Hype:
Immer wieder las ich in den letzten Jahren, dass Island von Touristen förmlich überrannt wird und vom früheren Charme der Insel nicht mehr viel übrig ist. Bezieht man sich auf die südliche Ringstraße oder den sogenannten “Golden Circle”, dann hat die Zahl an Touristen in meinen Augen auf jeden Fall etwas zugenommen. Es gibt mehr Zäune, Verbotsschilder und der ein oder andere Parkplatz ist nun gebührenpflichtig.
Fährt man allerdings in das Hochland oder abseits der Ringstraße, sieht man weit weniger Touristen, als man vermuten könnte. Wie immer spielt aber auch das richtige Timing eine Rolle: Wer die bekannten Sehenswürdigkeiten in Ruhe erleben will, muss einfach ein bisschen früher oder später dort auftauchen oder weiter laufen als der Rest, deren Radius vom Fahrzeug selten mehr als 1000 Meter überschreitet.

Stórurð

Flora und Fauna
Eingefleischte Fans von Zecken, Wespen und Stechmücken, sollten sich lieber ein anderes Reiseland aussuchen, da die Enttäuschung sonst schwerer wiegen könnte als Honey Boo Boo. Alle, die hingegen ein Faible für Pferde, Papageientaucher und Polarfüchse haben, dürften mit etwas Glück und Geduld allerdings voll auf ihre Kosten kommen.
Wer jetzt aber denkt, es gäbe keine Mücken auf Island, der irrt sich gewaltig. Zwar haben sie hier das Stechen von Menschen verlernt, dafür den Fortpflanzungsakt mit ihrem kleinen Stachel perfektioniert. Gerade in den Regionen Kerlingarfjöll und Myvatn wird man von diesen kleinen Fliegen belagert wie die Gallier von den Römern. Darum wissend hatte ich mir vor meiner Abreise auf eBay einen Kopfschutz bestellt, der aber verspätet ankam und schmerzlichst vermisst wurde.

Borgarfjörður Eystri – Zeiss Batis 135 mm 2,8

Epilog
Wir befinden uns in einer stürmischen Augustnacht im Jahr 2018. Es ist 4 Uhr als die Eurowings-Mitarbeiter endlich zum Boarding aufrufen – 3,5 Stunden später als geplant. Die überwiegend deutschen Passagiere torkeln schlaftrunken auf ihre Plätze, bevor die Maschine Richtung Norddeutschland abhebt. Mein Sitz mit der Nummer 23A bleibt jedoch leer und in Hamburg lande ich an diesem Tag auch nicht mehr. Aber das ist eine andere Geschichte…

Kerlingarfjöll

Transparenz: Das Zeiss Batis 135mm 2,8 wurde mir freundlicherweise für den Reisezeitraum zur Verfügung gestellt. (www.zeiss.de)