Im dunklen Dezember kann einen schnell das Gefühl beschleichen, das Licht am Ende des Tunnels sei kaputt.  In dieser Zeit lasse ich mich am liebsten vom Elan anderer Menschen mitreißen, und gebe meiner Vorfreude auf das kommende Jahr so erst gar nicht die Möglichkeit in den Winterschlaf zu fallen. Aber wer schafft es nun in dieser kalten Jahreszeit das Feuer in mir zu entfachen?

Nikon D800 – Sigma 135mm Art 1,8 | @runahansen

Als positives Beispiel seien zwei VSCO-Girls aus meinem Freundeskreis genannt, die während der Cyber-Week ihre Fjällräven-Rucksäcke mit Aufnahme-Equipment gefüllt haben, um nun irgendwo zwischen Hamburg und Berlin in die analoge Podcast-Welt einzutauchen (Unterbelichtet-Podcast). Für die zukünftigen Folgen haben sich bereits jede Menge hochkarätiger Gäste angekündigt, die ganz bestimmt spannendere Dinge zu erzählen haben als die vielen blauen (Selfie-Hunger-)Haken auf Instagram.

Sony A7 R3 – Sony 50mm 1,4 | @maren_reith

Bevor ich gleich frisch inspiriert mit meinem Marsmobil SUV-Quad und zwei analogen Mittelformatkameras im Gepäck weiter auf der C41 Richtung Frühling fahren und davon träumen kann für die dritte Staffel von „The End of the Fucking World“ als Director of Photography engagiert zu werden, blicke ich erst einmal im Rückspiegel auf das vergangene Jahr.
Jetzt hofft ihr natürlich inständig, dass mir dies ohne überschwängliche Best-Nine-Caption oder dem Verteilen von Rabattcodes für meinen hastig zusammengeklickten 2020-Kalender gelingt. Ob das funktioniert, bleibt abzuwarten. 

Sony A7 R3 – Sigma 35 mm 1,4 Art | @mademoments_

Die letzten zwölf Monate waren auf jeden Fall ereignisreich.
Ich feierte meine Premiere als ukulelespielendes Lifestyle-Model (#endlichInfluencer) in einem Campervan auf den Färöern und kämpfte mit den gleichen, verrückten und zugleich liebenswerten Menschen einige Monate später gegen die Müdigkeit an, während wir in Nordnorwegen erfolgreich Sonnenauf- und Sonnenuntergänge jagten – oder verloren gegangene Kameras (dazu in einem späteren Blogpost mehr).
Hatte man über dem Polarkreis noch mindestens zwei bis drei Empfangsbalken auf dem Smartphone zu verzeichnen, wendete sich das Bild schlagartig, als ich mich einige Tage später im brandenburgischen Lenzen wiederfand. 

Sony A7 R3 – Sony 100-400 GM  | Italien (Toskana)

Dass ich hier dennoch Anschluss fand, war den vielen talentierten und kreativen Gestalten geschuldet, die mich in der Villa Romantica herzlich willkommen hießen (#antlesssummer). Einen Teil von ihnen sollte ich sogar zum Jahresende in Hamburg wiedersehen – natürlich inklusive der obligatorischen, unfreiwilligen und eiskalten Gewitterdusche am Elbstrand (#HHdgdl). Neben Hamburg landete ich dieses Jahr auch für ein paar Tage im schönen Leipzig und wäre gerne noch etwas länger geblieben.  

Sony A7 R3 – Sony 100-400 GM  | Italien (Toskana)

Doch bekanntlich soll man ja gehen, wenn es am schönsten ist. Deshalb folgte ich im Oktober spontan den Zugvögeln, um mich im Süden gebührend vom Herbst zu verabschieden. Und wo kann dies besser gelingen als mitten in der Toskana? Na gut, Nordamerika wäre wahrscheinlich die Antwort des Publikumjokers bei “Wer wird ein guter Fotograf” gewesen. Für den Indian Summer reichte mein Budget aufgrund fehlender Preset-Verkäufe/hoch dotierter Destination Weddings leider nicht. Aber auch ohne tiefrote Ahornblätter auf den Straßen kann ich einen solchen Roadtrip durch Italien nur jedem/jeder ans Herz legen. 

Sony A7 R3 – Sony 100-400 GM  | @ilonamareke

Spule ich die Kassette wieder ganz zum Jahresanfang zurück, muss ich mir eingestehen, dass einige meiner damaligen fotografischen Vorsätze wohl im Sande verliefen. Trotzdem hatte ich nicht das Gefühl auf der Stelle zu treten – im Gegenteil. So lag mein Fokus bewusst auf Dingen, dich sich richtig anfühlten und weniger auf jenen, die bestimmten Algorithmen in die Hände spielten. Ein Beispiel ist mit Sicherheit dieser Blog.

Sony A7 R3 – Sony 55mm 1,8  | @maren_reith

Dass ich hier weiterhin meine Gedanken aufschreibe und Bilder zeige, dürfte in Zeiten, in denen Text in Online-Beiträgen fast ausschließlich aus Affiliate-Links besteht, jedem Business-Coach die Haare zu Berge stehen lassen. Für jemanden wie mich, der für IG-Live, Youtube-Videos und Podcasts viel zu introvertiert ist, bleibt er jedoch eine schöne Alternative, um mit der Außenwelt in Kontakt zu treten. 

Sony A7 R3 – Sony 100-400 GM  | @mademoments_

So schaffe ich es hoffentlich bald die vielen Reiseberichte, die bereits aus meinen überfüllten Gedankenschubladen quellen, zu Papier zu bringen. Zudem werde ich wieder mehr Zeit in die analoge Fotografie investieren und versuchen diesen Weg, mit all seinen Höhen und Tiefen, auf dieser Seite zu dokumentieren. Nachdem ich gestern 36x auf den Auslöser einer alten Minolta-Kamera gedrückt habe, um dann zu bemerken, dass sich der Film keinen Zentimeter bewegt hat, kann es nur besser werden. 

Sony A7 R3 – Sony 100-400 GM  | Norwegen

Die Suche nach spannenden Gesichtern und Menschen, mit denen ich neue Ideen umsetzen kann, wird hoffentlich fortgeführt.  Am liebsten würde ich natürlich alle Menschen wiedersehen, die bis jetzt Teil dieser Reise waren – ganz egal, ob auf Meetups, auf anspruchsvollen Wanderungen in den Bergen oder mit den Füßen im Sand, während Containerschiffe an uns vorbeifahren. Wenn ihr euch dazu setzen wollt, lasst es mich gerne wissen, dann halte ich euch einen Platz frei. 

Sony A7 R3 – Sigma 35 mm 1,4 Art | @mademoments_

Bis es so weit ist blicke ich in den Nachthimmel und warte ab, bis wieder Raketen im Wert von 130 Millionen für einen Moment den Horizont aufleuchten lassen und die Vergangenheit in Rauchschwaden verschwindet. Vielleicht sehen wir uns ja wieder, wenn der Nebel sich gelichtet hat. Ich würde mich freuen.